Gastlehrer
Der Tai Chi Verein Taunusstein bietet mehrmals im Jahr die Möglichkeit an Fortbildungen unter Anleitung bekannter chinesischer Meister teilzunehmen.
Die langjährige Zusammenarbeit des Tai Chi Vereins Taunusstein mit Meister Wang Zhi Xiang und Meister George Xu ermöglichte, jährlich, die Präsentation bekannter chinesischer Meister.
Meister Dr. Li Xiaoqiu kommt einmal im Jahr als unser Qigong Meister nach Taunusstein.
Die Übungsleiter/innen des Tai Vereins nutzen immer ausgiebig die Möglichkeit, sich von den Gastlehrern und Meister Wang Zhi Xiang unterrichten zu lassen um das Gelernte in den Übungsstunden an die Schüler weiterzugeben.
Sie sind herzlich eingeladen, die Übungssstunden des Vereins zu besuchen und selbst einfach einmal mitzumachen.
Meister Li Xiaoqiu
Dr. Li Xiaoqiu wurde 1962 in Südchina geboren und begann im Alter von acht Jahren mit großer Begeisterung Wushu zu trainieren. Wushu studierte er dann auch an der Beijing-Sportuniversität und Anfang der 80er Jahre bei seinem Mentor Prof. Zhang Guangde das Daoyin Yangsheng Gong. Während seines Studiums errang er zahlreiche Medaillen bei den nationalen Wushu-Wettbewerben in China.
Dr. Li Xiaoqiu kam1988 nach Österreich und lebt seitdem in Graz, wo er die Taijili-Schule für chinesische Körperkunst gegründet hat. Seit 1989 ist er Lehrbeauftragter für Qigong und Wushu am Institut für Sportwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz, an der er 1998 promovierte. 2005 wurde er von der Chinese Wushu Association offiziell zum 7.Dan Wushu-Meister graduiert und ein Jahr später verlieh ihm die Beijing-Sportuniversität den 7.Dan Daoyin Yangsheng Gong (DYYSG) — Meister.
Dr. Xiaoqiu Li ist weltweit der Erste, dem dieser Dan verliehen wurde. Seit 2017 kommt Dr. Li als unser Qigong Meister einmal im Jahr zu einem intensiven Wochenend-Seminar zu uns nach Taunusstein.
Dr. Li verbindet auf eine einzigartige Weise Theorie und Praxis in seiner Seminaren. So lassen sich komplexe Zusammenhänge einfach begreifen. Alle Kurse werden durch Skripte und Videos nachvollziehbar. Wer mehr über Li Xiaoqiu erfahren möchte oder Unterlagen erweben will schaut nach auf https://www.taijili.at/
Qigong Einführung auf Youtube (siehe Video links)
Meister Wang Zhi Xiang
Meister Wang Zhi Xiang ist Doktor der Kräutermedizin und des Tuina, der chinesischen Massage. Schon mit 9 Jahren begann er mit Kung-Fu. Er lernte denYang Stil und Pagua von Wang Zhuang Hong, einem der besten Lehrer in Shanghai, der auch ein Buch über Tai Chi veröffentlicht hat, dass aber leider nur in chinesisch erschienen ist. Ferner nahm er bei mehreren Lehrern Unterricht in Hsing Yi. Den Wu Stil lernte er von Zhu Ji Shen und vor allem von Grossmeister Wang Hao Da, von dem auch wir in den vergangenen Jahren lernen durften. Im Chen Stil wurde er von Jiang Zhong Bao unterrichtet. Ausserdem lernte er Tai Chi Chi-Gong und das Dao Chi-Gong von dem Dao Meister Chai Zhu Rong und Wang Zhuang Hong.
Wang Zhi Xiang ist in Shanghai durch seine Fähigkeiten in tui-shu (Push Hands) bekannt. Er besiegte viele bekannte Meister, darunter auch Grossmeister Wang Hao Da.
Er unterichtet uns in einem speziell von ihm entwickleten Tai Chi Stil "Wasser Taiji" (水性太极, Shuǐxìng tàijí). Es besteht traditionell aus 3 Formen mit jeweils 85 Bewegungen.
Wasserstil-Taiji bedeutet:
- in seiner ersten Form bewegt man sich wie Wasser,
- während man sich in seiner zweiten Form wie eine Welle bewegt,
- und in der dritten Form bewegt man sich wie ein Wirbel.
Meister George Xu
George Xu, einer der versiertesten und größten Lehrer, der die inneren Kampfkünste:
- Tai Chi
- Pakua
- Hsing Yi
außerhalb Chinas unterrichtet, hat die Kampfkunst bei den größten chinesischen Meistern der Gegenwart erlernt. Er wurde in Shanghai geboren und lebt jetzt in San Francisco.
Die ersten Erfahrungen die Meister George mit der Kampfkunst machte waren negativ. Er wurde irgendwann, während der Kulturrevolution, überfallen und konnte sich nicht wehren. Daraufhin gab ihm seine erboste Mutter Geld dafür, sich in Selbstverteidigung unterrichten zu lassen. Damit beginnt seine unermüdliche Suche nach Lehrern, von denen er neue Kamfpkünste erlernt, und auch das eine oder andere Geheimnis abschaut.
Sein Grundsatz lautet: Wenn die Tasse voll ist, passt nichts mehr hinein und: Wenn sie leer ist kann man sie füllen.
Sein erster Lehrer war Zhu Hong Bao. Er unterrichtete Hsing Yi und galt als großer Kämpfer. Doch er kam nur einmal pro Woche nach Shanghai, um seine Schüler zu unterweisen. Das war George Xu zu wenig. Ein Klassenkamerad stellte ihm Zhang Qien Leu vor. Bei ihm lernte er zwei Jahre lang Pakua. Als George von Qien Zhong Bao als großem Kämpfer hörte, war sein Interesse für Lan Shou (Shaolin) geweckt. George Xu nahm zwei Jahre Unterricht bei Qien Zhong Bao. Im Hou Pin Park in Shanghai lernte er 1973 Shong Guang Ren, einen Schüler vonChen Zhao Qui, kennen. Der Eindruck, den Shong Guang Ren bei George hinterließ war so groß, daß er von Shong Guang Ren Tai Chi (den Chen Stil) lernte.Ab 1977 lernte er von Yong Tian Gui Cotton Fist und von Yu Hua Long wurde er in Hsing Yi unterrichtet. Das Jahr 1981 ist ein Meilenstein in Georges Biographie. Er kam nach San Francisco, um an der State University Computerwissenschaften zu studieren. Es gelang ihm aber trotzdem, die Kampfkünste nicht zu vernachlässigen. 1984 nahm er als Berater der amerikanischem Mannschaft am 1. Internationalen Kung - Fu Wettbewerb in China teil. Diese Gelegenheit nutzte er um viele Meister, darunter auch Shaolinmeister, kennenzulernen. Von dieser Veranstaltung brachte er etwa 40 Stunden Videoaufnahmen und ein Videoband von "Chinas lebenden Schätzen"mit in die Vereinigten Staaten.
1987 wurde Georg einen Monat lang von Zhong Yuan Long unterrichtete. Zhong Yuan Long beherrscht Lan Shou, den Chen Stil, den Yang Stil und gilt als Wu Stil Experte. Zhong Yuan Long ist oberster Kung - Fu Schiedsrichter Chinas und Vizepräsident der Kung - Fu Association. Drei Monate nutzte George zu intensiven Studien bei Hsing Yi Meister Liou Wan Fu. Von Liou Wan Fu, der bereits 1951 Schwergewichtsmeister im Full Contact Kung - Fu war, lernte George auch viele Waffen - Formen und Drachen Pakua.
Seinen Chen Stil verfeinerte er bei Ma Hong, einem Schüler von Chen Zhao Qui.
Seit 1997 wird George von Großmeister Wang Hao - Da, unter anderem auch im Wu Stil, unterrichtet.
Meister George veranstaltet jedes Jahr ein Tai Chi Camp in den USA. Für überregionale Beachtung ist schon deshalb gesorgt, da George Jahr für Jahr einen seiner Lehrer aus China dazu einlädt. Gemeinsam mit diesem Lehrer reist George 6 Wochen nach Europa, wobeide gemeinsam Seminare in Italien, Deutschland und England abhalten. Zusätzlich kommt Meister George auch noch einmal alleine, um seine zahlreichen Schüler in den Kampfkünsten zu unterweisen.
Bei den Tanussteiner Workshops Meister Wang Hao Da und Meister George Xu zeigte sich wieder einmal der lange und beschwerliche Weg
Bei den letzten Taunussteiner Workshops und Seminaren mit Meister George Xu und Meister Wang Hao-Da zeigte sich wieder einmal der lange und beschwerliche Weg, waren aber zugleich ein herausragender Erfolg. Schon der Abend der Demonstrationsveranstaltung war gut besucht, auch wenn George Xu seinem konzentriert zuhörenden Publikum mit vielen Erklärungen alles abverlangte. Einmal mehr betonte George die Bedeutung von Yin und Yang als Grundlage des Tai Chi. Ein Abend in der Turnhalle der Regenbogenschule endete mit einer Premiere. Erstmals führten die Mitglieder des Vereins gemeinsam die erste Form des Yang-Stils vor. Das Ergebnis fand die Anerkennung der anwesenden Besucher.
In weiteren Workshops ging es einmal mehr um die Grundlagen, nämlich die Konzentration auf die Wirbelsäule und Übungen für die im Tai Chi so wichtigen Kreisbewegungen.
Meister George hat auch noch ein Leben neben der Kampfkunst. Er studiert an der East China Normal University das Lehrfach und machte seinen Abschluß in Computerwissenschaften.
Meister Ye Xiao-Iong
Meister Ye Xiao-Iong hielt bei seinem ersten Europa-Aufenthalt im September 1998, zusammen mit seinem Schüler, Meister George Xu, Lehrgänge beim Tai Chi Verein Taunusstein ab.
Er gab in den Lehrgängen einen Einblick in das von ihm entwickelte Übungssystem zum Erreichen der inneren Qualitäten des Yang-Stils des Tai Chi Chuan.
Meister Ye Xia-Iong unterrichtet seit über 30 Jahren Tai Chi.
Er ist bekannt für:
- seine Flexibilität
- seine innere Kraft und
- seine Fähigkeit zu verwurzeln.
Meister Ye Xiao-Iong hat im Alter von 10 Jahren mit der Kampfkunst begonnen. Einer seiner Lehrer war Fu Zhong-Wen.
Meister Wang Hao-Da
1923 kam Wang Hao-Da in der chinesischen Provinz Jiang Shu zur Welt. Er war noch keine zehn Jahre alt, da musste er bereits hart arbeiten. Als die Japaner die Shanghai besetzten, war er es gewohnt, 20-stündige Arbeitstage mit zwei Schalen Reis zu überleben.Im Alter von weniger als 40 Jahren war sein Körper ruiniert und seineGesundheit am Zusammenbrechen.
1962 erlernte er den Yang-Stil bevor er den berühmten taoistischen Priester Ma Yueh Liang traf und dessen Schüler wurde. 1966, während der chinesischen Kulturrevolution war der Tai Chi Unterricht verboten, da das Regime gerade taoistischen Priestern nicht traute. Wang wurde trotzdem von Ma Yüeh Liang unterrichtet, und als einer von drei Schülern in die besonderen Geheimnisse des Meisters eingeweiht. Dies geschah auch aus Angst, Ma könne dieKulturrevolution nicht überleben.
Tag für Tag ging er in den nächsten Park und übte Push Hands mit Allen, die dazu bereit waren. Jahrzehntelang bemühte er sich, Grundsätze zu verstehen, die er gelernt hatte, indem er die Körper und Zentren von Anderen fühlte. Seine Anstrengungen schienen vergebens, da seine sanfte Berührung wieder und wieder von kräftigen und harten Gegnern überwältigt wurde, die sich auf ihre Stärke und Kraft verließen. Seinem Charakter machte das nichts aus, denn seine Gesundheit besserte sich täglich. Er war ja kein großer Mann, deswegen hatte er nie erwartet, Gegner zu überwinden, die oft doppelt so groß wie er selbst waren. Er suchte nach der wahren inneren Kraft, die Ihm sein Lehrer gezeigt und von der er gesagt hatte, sie würde jeden überwinden und seine so dringende Genesung herbeiführen. Nach 33 Jahren täglicher Übung und noch zu Lebzeiten seines Lehrers, begriff er diese Kraft und konnte sie anwenden.
Meister Wang Hao-Da ist in Shanghai besonders wegen seiner "Push - Hands" bekannt. Er unterrichtete bis zuletzt seine "Push - Hands" jeden Tag in einem Park in Shanghai.
Im September 2000 war er zum zweiten Mal in Europa, um die lebens- und kraftspendenden Kunst zu unterrichten, die er sich mit so viel Mühe angeeignet hat.
Den Teilnehmern der Taunussteiner Workshops stellte er den Wu-Stil vor und demonstrierte seine überragenden Fähigkeiten bei den Push-Hands. Dies mit ihm zu üben war der Abschluss jeder Trainingseinheit. Ein Glück nur, dass Grossmeister Wang ein solch lustiger und aufgeschlossener Mensch ist, dem es trotz der Sprachbarrieren immer wieder gelang, sich verständlich zu machen. Besonders deutlich wurde dies auch in den Augenblicken, in denen er mit uns ganz besonders unzufrieden war. Aber er war auch sehr schnell wieder sehr nett zu allen.
Anders als so viele, die allen Reichtum und Macht besitzen und doch immer mehr wollen und niemals mit ihrem Schicksal zufrieden sind, ist Wang Hao-Da ein glücklicher Mann, ohne jeden Hochmut und mit dem echten Wunsch, seine wertvollen Geheimnisse weiterzugeben. Erst jetzt wird er im Westen bekannt, dabei ist er von seinen Zeitgenossen in Schanghai schon lange geachtet und hat die höchsten Ehren der Kampfkunstgemeinde seiner Stadt erhalten. Letztes Jahr hatten wir bereits das Glück, seine Botschaft zu hören, zu fühlen, wie sein Körper das unvorstellbare vollbringt und unter seiner Leitung zu üben.